Wir sind eine Gemeinschaft mit Geschichte.
2018 blickten wir stolz und dankbar zurück auf 110 Jahre kfd St. Georg Hopsten. Verantwortliche und die Mitglieder unserer Gemeinschaft haben in diesen 11 Jahrzehnten die kfd-Arbeit entscheidend geprägt. Sie haben die Alltagslasten, die Sorgen und Anliegen der Frauen in Hopsten in den unterschiedlichsten Zeiten mitgetragen und ihnen so das Leben in mancherlei Hinsicht leichter und lebenswerter gemacht.
Frauen im Wandel der Zeit
vom Verein christlicher Mütter
zur katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands
(kfd)
Eine chronologische Zusammenfassung aus den Protokollbüchern:
Am 15. Dezember 1908 wurde der Verein christlicher Mütter zu Hopsten gegründet. Dieses wird in einem alten Schriftstück dokumentiert. Aus den aufgestellten Statuten geht hervor, dass dieser Verein bezwecke, das christliche Familienleben, insbesondere die gottesfürchtige Erziehung der Kinder, zu fördern.
Pfarrer Friederich von Heeremann ernannte Frau Elisabeth Wesselmann zur Präfektin (Vorsitzende). Ihr stand für jede Bauernschaft eine Vertrauensfrau, die Helferin, zur Seite. Offizielle Zusammenkünfte der verantwortlichen Frauen gab es nicht.
Wichtige Mitteilungen übermittelte der Pastor der Vorsitzenden nach dem Hochamt. Auch die Kasse wurde vom Pastor verwaltet, wobei die Präfektin üblicherweise keine Einsicht in die Bücher hatte. Für junge Mütter, die sich dem Verein anschlossen, gab es zunächst keine besondere Aufnahmefeier. Sie wurden von ihren Müttern bzw. Schwiegermüttern „mitgenommen“. Diese Frauen nahmen dann in den ersten Bänken der Kirche Platz und nach der Messe betete man ein Gesätz vom Rosenkranz.
Der traditionelle Mütterkaffee wurde erst viel später eingeführt.
Nach einem religiösen Vortrag während einer Andacht in der Kirche trafen sich die Frauen zur gemütlichen Kaffeestunde im Saale Luster, dazu hatten die Frauen ihr eigenes Kaffeegedeck mitgebracht.
Es war auch üblich, dass die so genannte Mütterfahne von einem Mann getragen wurde.
Die pfarrlichen Müttervereine schlossen sich 1916 im Bistum Münster zum Diözesanverband Münster zusammen.
Aus einer Arbeitsgemeinschaft der Diözesanverbände Paderborn, Münster und Köln ging 1928 der Zentralverband der katholischen Müttervereine hervor, der seinen Sitz in Düsseldorf hatte.
Die Nationalsozialisten lösten den Verband 1939 auf und beschlagnahmten Haus und Vermögen.
Auch in Hopsten mussten sämtliche schriftlichen Unterlagen, Mitgliedsbücher usw. verbrannt werden.
Die Aktivitäten gingen zurück, die Tätigkeiten beschränkten sich während des Krieges hauptsächlich auf den religiösen Bereich.
Nach 1945 wurde die Arbeit nach und nach wieder aufgenommen.
1951 erfolgte die Wiederbegründung des Verbandes unter dem Namen Zentralverband der katholischen Frauen- und Müttergemeinschaften.
Anfang der fünfziger Jahre organisierten die Frauen ihren ersten Ausflug.
1968 verabschiedete der Verband eine neue Satzung, und es erfolgte eine Namensänderung, aus den katholischen Frauen- und Müttergemeinschaften wurde die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd).
Durch diese Namensänderung wollte man den jung verheirateten Frauen, die noch keine Kinder hatten, oder auch unverheirateten Frauen den Zugang zur kfd ermöglichen.
Somit konnten in Hopsten ab 1968 die Frauen der Jungfrauenkongreation, die 1848 unter Pfarrer Emanuel von Ketteler gegründet worden war, der kfd beitreten.
1969 gelang es dem Vorstand die Bezirke zu verkleinern und die Anzahl der Helferinnen von 30 auf 49 zu erhöhen. Regelmäßige Helferinnenrunden wurden eingeführt.
Es fanden Informationsabende zu Erziehungs- und Familienfragen statt und die erste Lepastrickrunde wurde gegründet.
Die Frauengemeinschaft zählte 758 Mitglieder.
Sammlungen für die Caritas und das Müttergenesungswerk sowie die Gestaltung eines Altennachmittags für ältere Mitbürger waren für die Frauengemeinschaft selbstverständlich. Die Helferinnen übernahmen das Vorbeten an den Gebetstagen zu Beginn der Fastenzeit und am Tage des ewigen Gebetes.
Die Situation der Frau hatte sich gegen Ende der sechziger Jahre erheblich verändert, der Wunsch nach Bildungsangeboten war groß.
Seit 1971 tragen Frauen ihre Vereinsfahne selbst.
Die Frauengemeinschaft unterstützte die Aktion der Freiwilligen Feuerwehr, “Alle helfen dem Krankenhaus“.
Die Helferinnen sammelten Unterschriften, eine Demonstration auf dem Krankenhausplatz wurde organisiert und jährlich viele, viele Torten gebacken, leider wurde das Krankenhaus zum 1. April 1979 dann doch geschlossen.
Aus dieser gemeinsamen Aktion mit der Feuerwehr ist jedoch ein ganz besonders schöner Brauch entstanden. Seit 1976 schenken alljährlich die Herren der Feuerwehr auf der Mitgliederversammlung der kfd den Kaffee ein.
Eine Zeit des Umbruchs
Seit 1974 beteiligt sich die Frauengemeinschaft am Weltgebetstag der Frauen. Das jährliche Patronatsfest mit feierlicher Neuaufnahme findet seit 1975 statt.
1976 kandidierte erstmalig eine Frau für den Kirchenvorstand und den Pfarrgemeinderat.
Die Frauen übernahmen als Gruppenmütter die Aufgabe, Kinder auf die Sakramente der Eucharistie und Firmung vorzubereiten.
Die Mitgliederversammlung wählte erstmalig ein Leitungsteam.
Um die Wünsche der Mitglieder besser wahrnehmen zu können wurde 1977 der Jungmütterkreis gegründet.
1978 schlossen sich allein stehende und berufstätige Frauen zur „Ber-All-Gruppe“ zusammen.
Frauen fuhren zum Katholikentag nach Freiburg.
In Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstätte Ibbenbüren fanden zahlreiche Kurse statt.
1979 fuhren über 30 Frauen zum Verbandstag nach Mainz. Die Mitgliederversammlung fand erstmalig an zwei Nachmittagen statt.
Es erfolgte die Gründung der Juniorengruppe, heute Klatschmohn. Bildungsseminare auf kirchlicher und gesellschaftspolitischer Ebene wurden sehr gut angenommen.
1980 Gründung der“ Mi-A Gruppe“(Mittleren Alters).
1981 Der Frauengemeinschaft gehörten 841 Frauen an. Teilnahme am Schweigemarsch „Für das Leben“ in Essen.
1982 Ausbildung der ersten Frauenmessdiener.
1983 Die Frauengemeinschaft feiert ihr 75jähriges Bestehen
1986 Auf Wunsch der Mitglieder feierten die Frauen erstmalig ein gemeinsames Karnevalsfest im Bernhard-Otte-Haus.
Von 1985 bis 1989 konnten drei weitere Frauengruppen gegründet werden.
1991 Feier zum 75jährigen Bestehen der kfd im Bistum Münster.
1992 Erstmalig wird der Frauenkarneval im Saal Schmiemann gefeiert.
1993 Patronatsfest mit feierlicher Neuaufnahme und Bannerweihe.
1997 Die älteste Gruppe der kfd feierte 20jähriges Bestehen. Aus dem einstigen „Jungmütterkreis“ wurde inzwischen
die Monika Gruppe.
1998 Die kfd Hopsten feierte ihr 90jähriges Bestehen. 959 Mitglieder gehörten der Gemeinschaft an.
1999 Erstmalig wird ein Elferrat für den Frauenkarneval gebildet.
In den neunziger Jahren konnten 11 Frauengruppen gegründet werden.
2001 Teilnahme am Sternmarsch, die Frauen des Dekanats machten sich auf den Weg nach Schlikelde.
2002 Der Liturgiekreis wurde gegründet.
2003 Erstmaliger Besuch der Aufführung „Jesus Christ Superstar“ im Kloster Bardel.
„Suchen und Finden“. 2003 das Jahr der Bibel. Eine wertvolle Bibel wanderte durch das Bistum Münster, am 4. November machte sie in Hopsten Station.
2006 Die Gruppe Kleeblatt kann auf ein zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Sie organisierte eine Typisierungsaktion. 650 Frauen und Männer ließen sich als Stammzellenspender in die Knochenmarkspenderdatei aufnehmen.
Sternwallfahrt zum Annaberg nach Haltern, der Diözesanverband Münster feierte 90jähriges Bestehen.
„Jahreszeiten im Leben einer Frau“ Referat mit Heidrun Kuhlmann.
2007 Das Kreisdekanat Steinfurt veranstaltet im Kloster Gravenhorst einen ganz anderen Frauentag. „Lebe- Liebe- Lache.“
2008 100 jähriges Bestehen der kfd St. Georg Hopsten
2010 Aktionswoche: "Unsere kfd - Eine starke Gemeinschaft"
2012 Unterschriftenaktion „3 für 1“, 450 Unterschriften konnten gesammelt werden.
Gesprächsabend mit Dieter Jasper (M.d.B.) über Rentengerechtigkeit.
2015 kfd Aktionswoche: "Freundinnenabend"
2016 kfd Aktionswoche: Häng dich rein ins Netz, das Frauen trägt.
2017 Postkartenaktion - Solidarisch und gerecht. 600 Postkarten an die Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek geschickt.
2018 110 Jahre kfd St. Georg Hopsten, Segnung der neuen Fahne.
2019 Erstmalig wurde ein Bunter Nachmittag im Saal Schmiemann angeboten.
2020 Das Jahr war geprägt durch die COVID-19-Pandemie. Ein schwieriges Jahr voller Einschränkungen.
2021 Das Kernanliegen der kfd, sich als Gemeinschaft zu begegnen, war durch die Pandemie immer noch eingeschränkt.
Präses der kd St. Georg seit Gründungszeit:
1908 - 1922 |
Pfarrer Friederich von Heeremann |
1922 -1945 |
Pfarrer Heinrich Frye |
1945 - 1968 |
Pfarrer Hubert Naendrup |
1968 - 1993 |
Pfarrer August Schepers |
1993 - 2014 |
Pfarrer Johannes Söntgerath |
seit 2015 |
Pfarrer Christoph Klöpper |
Die Vorsitzenden seit Gründungszeit:
1908 - 1945 |
Elisabeth Wesselmann |
1945 - 1968 |
Sofie Evers |
Februar 1968 - Juni 1968 |
Berta Doeker |
1968 - 1976 |
Josefine Frekers |
1976 - 1988 |
Leni Huesmann |
1988 - 1996 |
Margret Pruß |
1996 - 2000 |
Agnes Holtkamp |
2000 - 2009 |
Monika Lindemann |
2009-2021 |
Angelika Remke |
2021- |
Sylvia Fehren |